.



 

 
 
  Sie sind hier:   » Startseite » Archiv » 2011
 


Vermischtes

Der Ärger mit der Neckarcom: Leutesheim und Auenheim immer noch nicht auf der Datenautobahn

Von Marco Karch

Kehl-Auenheim/Leutesheim. Peter Kuhn aus Auenheim ist stinksauer. Monatelang wartet er schon auf seinen schnellen Internetzugang der Firma Neckarcom. Im Januar hatte die Stuttgarter Telekommunikations-Firma für Auenheim und Leutesheim »High-Speed-DSL« für Juli zugesichert. »Schon mehrmals wurden Termine genannt, doch nichts ist passiert. Auf Anfragen reagieren die überhaupt nicht«, kritisiert Kuhn.

Im Oktober hieß es, die Inbetriebnahme könne sich noch bis Anfang November hinauszögern. Doch getan hat sich nichts. Neckarcom hüllt sich in Schweigen. Keine Erklärungen, kein Schreiben an die Kunden, nichts.

Auch Hans Baas hat die Faxen dicke. Der Leutesheimer hat schon seit Monaten keinen Internetanschluss mehr. Den Vertrag mit seinem alten Internet-Dienstleister hatte er fristgerecht gekündigt, in der Hoffnung, mit schnellem DSL von Neckarcom versorgt werden zu können. Gleich nach der Info-Veranstaltung der Neckarcom im Januar schloss Baas einen »Web&Phone«-Vertrag ab. Oft habe er den Kontakt zum Unternehmen gesucht. Er wollte ja wissen, wann es los geht. »Eine Rückmeldung bekam ich aber nie«, sagt Baas verbittert. Den Vertrag hat Baas nach langem Warten widerrufen. »Mir ist eine langsamere, dafür jedoch zuverlässige Internetverbindung lieber, als gar keine«, meint er.

Und was sagt Neckarcom dazu? »Den Termin auf Juli zu setzen, war gutgläubig von uns«, antwortet Geschäftsführer Jürgen Herrmann. »Lange Lieferzeiten der Technik und Genehmigungsverfahren für die Funkmasten waren Gründe für die Verzögerungen.« Herrmann räumt Fehler ein: »Dass unsere Kunden keine Rückmeldungen auf Ihre Fragen erhielten, war ein Fehler. Diese Kritik müssen wir hinnehmen und ich entschuldige mich dafür.«

»Eine Zumutung«
Der Auenheimer Ortsvorsteher Werner Müll versteht den Ärger vor Ort: »Für die Bürger ist die momentane Lage eine Zumutung, viele stehen teilweise ohne Anbieter da. Dies ist kein Zustand unter Geschäftspartnern.« Auch Ernst Kleinmann, Ortsvorsteher in Leutesheim, ist empört über das Verhalten der

EnBW-Tochterfirma: »Die Neckarcom muss aufpassen, dass sie ihre Glaubwürdigkeit behält.« Die Verwaltung kämpft weiter für schnelles Internet in den Ortschaften: »Wir versuchen, bei der Neckarcom die für den Sommer versprochene Fertigstellung durchzusetzen und haben jetzt noch mal aktuell die Betriebsfähigkeit für Ende des Jahres gefordert«, sagt Katrin Korth, Leiterin der Tiefbau-Abteilung. »Wir werden weiter versuchen, den Druck nochmals zu erhöhen, damit die Bürger endlich eine Lösung bekommen«, sagt die Tiefbau-Chefin. »Unser Eindruck ist der, dass sich die Neckarcom mit einer Vielzahl von Aufträgen übernommen hat und mit der Umsetzung nicht hinterherkommt.«

Laut Herrmann soll DSL in Auenheim und Leutesheim noch vor Weihnachten starten. Dabei handle es sich jedoch nur um eine Testphase. Ab Januar werden dann die ersten Kunden angeschlossen. Dann könne der Wechsel zur Neckarcom erfolgen, sofern beim alten Anbieter zuvor fristgerecht gekündigt wurde, heißt es.




Foto: Marco Karch

»High-Speed«-DSL in Auenheim und Leutesheim? Vor gut einem Jahr warb die Neckarcom mit der Möglichkeit. Doch laut Geschäftsführer Jürgen Herrmann können die ersten Kunden ab Januar schnelles DSL nutzen.



zurück | drucken


Aktives Dorf Leutesheim, Dezember 2011