Ortschaftsrat Leutesheim
Positive Signale zur neuen
Friedhofsordnung
Kehl-Auenheim/Leutesheim
(ar). Auf den jüngsten Ratsitzungen am Donnerstagabend begrüßten
beide Gremien die Einführung alternativer Bestattungsformen in
Kehl. Sowohl die Vertreter Auenheims als auch die „Litzemer“
haben sich bereits Gedanken darüber gemacht, welche der
geplanten Bestattungsformen sie in ihrer Ortschaft für umsetzbar
halten.
Während Ortsrätin Margot Wohlboldt-Melet ein gärtnergepflegtes
Grabfeld in Leutesheim für „eine gute Möglichkeit“ hält, um „die
doch recht hohen Pflegekosten“ bei Einzelgräbern zu reduzieren,
sprach sich das Auenheimer Gremium „wegen der hohen Kosten einer
genossenschaftsbetriebenen Anlage“ gegen ein solches Grabfeld
aus. „Außerdem gibt es in Auenheim keinen Bedarf für ein
gärtnergepflegtes Grabfeld“, sagte Ortsvorsteher Werner Müll.
Und falls doch, könne man schließlich später immer noch
kurzfristig reagieren.
Wie viel genau ein Grabfeld kosten würde, das von einem externen
Unternehmen gepflegt wird, darüber herrschte Unklarheit.
Wohlboldt-Melet verwies auf andere Städte, die schon seit langem
erfolgreich alternative Bestattungsformen anböten. „Da braucht
man ja nur mal nachzufragen“, sagte sie. Kehl müsse in dieser
Hinsicht schließlich das Rad nicht neu erfinden.
Beide Ortschaften können sich zukünftig ein sogenanntes
„Sternchenfeld“ für totgeborene Kinder auf ihren Friedhöfen
vorstellen. Ebenso Urnenstelen, in denen jeweils mehrere Urnen
Platz finden. Diese können einzeln oder auch in Reihe zu einer
Wand aufgestellt werden. „Eine wirklich gute Alternative, wenn
es keine Verwandten mehr vor Ort gibt, die das Grab pflegen
können“, findet Werner Müll. Auenheim will zudem einen kleinen
Bereich des Friedhofs für anonyme Bestattungen bereithalten.
Die Idee eines Friedwaldes fand wiederum in Leutesheim großen
Zuspruch. Ortsvorsteher Ernst Kleinmann kann sich die Nutzung
des kleinen Wäldchens, das unmittelbar an den Bereich mit den
älteren Gräber grenzt, für diese Zwecke vorstellen. Hans Baas
schlug vor, mehrere Eichen auf der vorhandenen Freifläche des
Friedhofes zu pflanzen, im Schatten derer dann die Urnen
beigesetzt werden könnten.
Foto: Antje Ritzert
Der Leutesheimer Friedhof bietet großes Potenzial für
alternative Bestattungsformen. Der Ortschaftsrat kann sich die
Nutzung des Baumbestandes neben dem alten Gräberfeld als
Friedwald gut vorstellen.
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