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Grundschule Leutesheim

Wenn Hausmeister »schülerfrei« haben

Die Ferienzeit ist da, die Schüler sind im Urlaub oder planschen in Schwimmbädern. In der Grundschule in Leutesheim herrscht eine selten dagewesene Ruhe. Nicht ganz: Hausmeister Nikolaus Nieder und Kollegin Sylvia Harter nutzen die Sommerferien für einen Großputz und um all die Arbeiten zu erledigen, die während des regulären Schulbetriebs nicht zu meistern sind.

Von Marco Karch

Kehl-Leutesheim. Es sieht aus wie nach einem Umzug: Tische und Stühle, Computer und Tageslichtprojektoren stehen gestapelt im Foyer. Regale, Schultafeln und Pflanzen machen den Flur fast unpassierbar. »Bei 120 Schülern fällt so einiges an«, weiß Nikolaus Nieder, Hausmeister der Grundschule Leutesheim. Mit dem Sommerferien-Großputz ist er schon vertraut. Der 26-Jährige trat die Hausmeister-Stelle im Juli 2010 an. »Der Sommer-Putz war eines meiner ersten Aufgaben«, berichtet Nieder. Zusammen mit seiner Kollegin Sylvia Harter, die als Reinigungskraft und Gärtnerin bei der Stadt arbeitet, teilt er sich die Arbeit auf. Für Harter ist dies schon der fünfte sommerliche Großputzaktion.

Tische und Stühle abwischen, Fußboden kehren und wischen, Klos putzen und wischen, durchkehren, danach die Halle nebenan putzen. So sieht der Reinigungsplan außerhalb der Ferienzeit aus, für den drei Stunden Zeit vorgesehen ist. Doch nicht so in den Sommerferien. »Die Generalreinigung gleicht einem Frühjahrsputz«, weiß Sylvia Harter. Fünf Klassenzimmer oben, zwei unten, Lehrerzimmer, Rektorat und die Toiletten müssen sich die beiden vornehmen. »Alle Stühle und Tische sowie die Regale sind von oben bis unten abzuwaschen, danach schaffen wir alles raus, auf den Flur«, so Harter. Hausmeister »Niko« kümmert sich derweil um den Fußboden. Auch der kommt beim spätsommerlichen Frühjahrsputz nicht ungeschoren davon. Damit er wieder glänzt wie neu, wird er chemisch bearbeitet und bekommt er einen neuen Belag.

Wenn der Boden versiegelt ist, werden die Klassenzimmer neu bestuhlt. »Im Zimmer der Viertklässler kommen beispielsweise nächstes Schuljahr die Erstklässler rein. Die Lehrer behalten ihre Klassenzimmer, die Schüler wechseln«, sagt Harter.

Größere Reparaturen oder Arbeiten, die während der Unterrichtstage nicht erledigt werden können, sind jetzt an der Reihe. Toiletten entkalken, Klassenzimmer streichen, Steckdosen reparieren oder kaputte Leuchtstoffröhren auswechseln – die Liste von Nikolaus Nieder ist lang. Zwischendurch geht‘s draußen weiter: Efeu entfernen, Rasen mähen, Unkraut jäten, Hecken schneiden. »Arbeiten, bei denen man lange kein Ende sieht«, sagt Nieder.

Trotz der sechswöchigen Ferien haben Nieder und Harter einen straffen Zeitplan zu bewältigen. Neben Reinigungs- und Gartenarbeiten müssen sie noch ein Auge auf die momentan laufenden Dachreparaturarbeiten haben. Nebenbei kümmert sich Nieder um die Geschirrausgabe der Mehrzweckhalle für die örtlichen Vereinsfeste. »Urlaub machen können wir nur in den Ferien«, sagt Nieder. »Erst wenn wir mit unserem Programm durch sind, können wir die Füße hochlegen«, so der 26-jährige Familienvater.




Foto: Marco Karch

Verspäteter Frühjahrsputz? Nur in den langen Sommerferien bleiben Sylvia Harter und Nikolaus Nieder Zeit, die Leutesheimer Grundschule einer Generalreinigung zu unterziehen.



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Aktives Dorf Leutesheim, August 2011