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Geschichte
Leutesheim stammt aus
der Zeit des 7. oder 8. Jahrhunderts, entstanden als fränkische
Siedlung mit dem Namen "Heim des Ludin". Das Kloster Honau besaß hier
schon im Jahre 722 Güter und den "Zehnten". Der Gewanname "Alt Litze"
deutet darauf hin, daß Leutesheim weiter nördlich gegen Honau gelegen
war, vielleicht orientiert auf das Kloster Honau. Es ist anzunehmen,
jedoch zeitlich nicht mehr festzulegen, daß "Alt Litze" nach der
Aufgabe des Klosters Honau, im Jahre 1290, und infolge von
Überschwemmungskatastrophen des Rheins südwärts an den heutigen Platz
verlegt worden war.
Die Schreibweise des
Ortsnamens änderte sich im Laufe des Zeit in Lutensheim, Lutesheim,
Lützen, Lüteßheim, daz alte Lutißheim, Leitzen, Litzen! Noch heute
wird das Dorf im Hanauerland "Litze" genannt.
Nach der
Jahrtausendwende ging die Gaugrafenschaft Ortenau an die Zähringer
über, bis dieses Geschlecht im Jahre 1218 nach dem Tode Bertholds V.
zerbrach.
Der Untergang der Staufer führte dann 1250 zur politischen Auflösung
der Ortenau.
Die Dynastie der Herren von Lichtenberg gründete im 13. Jahrhundert
ihr Terretorium aus Lehensgütern der Bischöfe von Metz und Straßburg.
Einige der Lichtenberger saßen auf dem Bischofsstuhl zu Straßburg, so
die Brüder Konrad III. (1273-1299) und Friedrich I. (1299-1306), als
dritter aus dem Hause Lichtenberg folgte Bischof Johann (1353-1365).
Ihre Belehnung hatte 1274 begonnen, als Ludwig als Bannherr von
Bischofsheim auftritt. 1295 wurde dann auch Leutesheim und 14 andere
Gemeinden einbezogen. Lichtenau und Willstätt wurden Sitz zweier
Ämter.
Die Lichtenberger
waren ein sehr streitbares Geschlecht und hatten mit den Straßburgern
öfters Streit. Nach einem mißlungenen Angriff folgten Strafaktionen
der Straßburger. Am 5. März 1429 zerstörten die Straßburger
Bischofsheim und verbrannten auf Ihrem Rückzug die Dörfer Leutesheim
und Auenheim.
Um die Mitte des
15. Jahrhunderts war das rechtsrheinische Gebiet der Lichtenberger
zweigeteilt, in das Amt Willstätt unter Jakob und das Amt Lichtenau
unter dessen Bruder Ludwig V. Der kinderlose Jakob überlebte seinen
Bruder um neun Jahre und hatte die beiden Ämter wieder unter sich
vereinigt. Als 1480 Jakob starb, fiel der Besitz an seine beiden
Nichten Anna (verheiratet mit Graf Phillip I. von Hanau) und Else
(verheiratet mit Pfalzgraf Symon Wecker VI. von Bitsch-Zweibrücken).
Beide Grafen setzten nun ihrem Titel noch diesen "von Lichtenberg"
bei. Wohl bezeichnet man den Besitz von 1480 an als "Hanauerland",
doch voll gilt das erst ab 1560, als Phillip V. von Hanau-Lichtenberg
eine Tochter des Grafen von Bitsch-Zweibrücken heiratete und dadurch
die Zweiteilung aufgehoben wurde. Der letzte des Geschlechts des
Grafen von Hanau-Lichtenberg war Johann Reinhard III., der 1736
verstarb.
Im 16. Jahrhundert kam
auch noch die konfessionelle Zersplitterung hinzu, denn seit 1555
bestimmten die Landesherren die Konfession ihrer Untertanen
(Augsburger Religionsfriede). Auenheim, zu dem kirchlich bis 1716
Leutesheim gehörte, hatte 1555 einen evangelischen Geistlichen. Ab
1542 war in Honau im Zuge der Gegenreformation ein katholische Pfarrer
tätig.
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Das Dorfwappen |
Das Dorfzeichen,
nachweisbar an Grenzsteinen von 1658 bis 1673, ist eine Ruderstange
und deutet nach Mitteilung der Gemeinde auf die früher stark
betriebene Schifferei hin. Auch das 1811 verwendete Gerichtssiegel
zeigt dieses Dorfzeichen, das jedoch im Laufe des 19. Jahrhunderts
irrtümlicherweise als einfacher Stab dargestellt wurde. Bei der
Neufassung und Farbgebung des Gemeindewappens im Jahre 1900 wurde das
Dorfzeichen auf besonderen Wunsch der Gemeinde wieder in das Wappen
aufgenommen.
Die
Serie - »Damals in Leutesheim«
Nicht
erst heute - schon vor 100 Jahren hatte Leutesheim interessante
Aufgaben zu bewältigen, faszinierende Feste zu feiern und natürlich
auch mit Hindernissen, wie Krankheiten und Hochwasser zu kämpfen.
In
unserer Serie »Damals in Leutesheim« veröffentlichen wir Woche für
Woche Kapitel mit Erzählungen über Leutesheim, wie es früher war. Von
der Arbeit auf dem Land bis hin zum Vereinswesen und Festbräuchen.
Alle Lesen Sie und tauchen ab - in die Vergangenheit: Leutesheim - so,
wie es früher einmal war.
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weiter zur
»Serie Damals in Leutesheim«
Aktives
Dorf Leutesheim, April 2011
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